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Krass ya |
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Das Tagebuch eines ungeborenen Kindes
Das Tagebuch eines ungeborenen Kindes wurde ca. vor 15 bis 20 Jahren in dem Magazin „Stern" veröffentlicht. Dieses fiktive Tagebuch stammt von einem Frauenarzt, zu dem immer wieder Frauen mit der Bitte um Schwangerschaftsabbruch kamen. Er hörte sich die Sorgen dieser Frauen an, zeigte Verständnis für ihre Probleme, bat sie die ganze Sache nochmals zu bedenken und gab ihnen hierzu auch dieses Tagebuch mit.
5.OKTOBER:
Heute begann mein Leben. Meine Eltern wissen es noch nicht, aber ich bin schon da. Ich werde ein Mädchen sein mit blondem Haar und blauen Augen. Alle meine Anlagen sind schon festgelegt, auch daß ich eine Schwäche für Blumen haben werde.
19.OKTOBER:
Manche sagen, ich sei noch gar keine richtige Person, sondern nur meine Mutter existiere. Aber ich bin eine richtige Person, genauso wie eine kleine Brotkrümel eben Brot ist. Meine Mutter existiert. Ich auch.
23.OKTOBER:
Jetzt öffnet sich schon mein Mund. Denke nur, in ungefähr einem Jahr werde ich lachen und später sprechen. Ich weiß, was mein erstes Wort sein wird: MAMA.
25.OKTOBER:
Mein Herz hat heute zu schlagen begonnen. Von jetzt an wird es für den Rest meines Lebens schlagen, ohne jemals innezuhalten, etwa um auszuruhen. Und nach vielen Jahren wird es einmal ermüden. Es wird stillstehen, und dann werde ich sterben.
2.NOVEMBER:
Jeden Tag wachse ich etwas. Meine Arme und Beine nehmen Gestalt an. Aber es wird noch lange dauern, bis ich mich auf diese kleinen Beine stellen und in die Arme meiner Mutter laufen kann und bis ich mit diesen kleinen Armen Blumen pflücken und meinen Vater umarmen kann.
12.NOVEMBER:
An meinen Händen bilden sich winzige Finger. Wie klein sie sind! Ich werde damit einmal meiner Mutter übers Haar streichen können.
20.NOVEMBER:
Erst heute hat der Arzt meiner Mutter gesagt, daß ich hier unter ihrem Herzen lebe. O wie glücklich sie doch sein muß! Bist du glücklich, Mama?
25.NOVEMBER:
Mama und Papa denken sich jetzt wahrscheinlich einen Namen für mich aus. Aber sie wissen ja gar nicht, daß ich ein kleines Mädchen bin. Ich möchte gern Susi heißen. Ach, ich bin schon so groß geworden!
10.DEZEMBER:
Mein Haar fängt an zu wachsen. Es ist weich und glänzt so schön. Was für Haare die Mama wohl hat?
13.DEZEMBER:
Ich kann schon bald sehen. Es ist dunkel um mich herum. Wenn Mama mich zur Welt bringt, werde ich lauter Sonnenschein und Blumen sehen. Aber am liebsten möchte ich meine Mama sehen. Wie siehst du wohl aus, Mama?
24.DEZEMBER:
Ob Mama wohl die Flüstertöne meines Herzens hört? Manche Kinder kommen etwas kränklich zur Welt. Aber mein Herz ist stark und gesund. Es schlägt so gleichmäßig: bum-bum, bum-bum. Mama, du wirst eine gesunde kleine Tochter haben!
28.DEZEMBER:
Heute hat meine Mutter mich umbringen lassen
--> So könnte es sein!
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Ich liebe dich heißt auch:
komm, schlaf mit mir.
Es kann auch heißen:
lass uns Kinder haben.
Ich liebe dich. Ich bin sehr gern bei dir.
Lass uns zusammen sein bis zum Begraben.
Ich liebe dich heißt auch:
Sei zu mir gut,
mach mir das Leben leicht,
das ich nicht zwinge.
Wenn ich allein wär´, fehlte mir der Mut.
Ich liebe dich, mach, dass es mir gelinge.
Ich liebe dich heißt auch:
Es macht mich stolz,
dass du mich mehr als andere begehrst.
Und dass du mir, nur mir
und keinem sonst,
in allem, was du bist, allein gehörst.
Ich liebe dich kann heißen:
Sei doch so, wie ich den andren,
den ich suche, sehne.
Erfüll mir meine Träume,
mach mich froh, dass ich bestätigt
durch mein Leben gehe.
Ich liebe dich heißt auch:
Ich will so sein, wie du mich brauchst -
ich will dein Schatten werden.
So nützlich ist dir keiner, ich allein
kann alles für dich tun
auf dieser Erden.
Ich liebe dich heißt immer:
Ich will dich für etwas haben,
das mir Glück verspricht.
Manchmal entsteht daraus:
Wir lieben uns.
Erst dieser Satz hat wirkliches Gewicht
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